"Du sollst nicht stehlen." - Dieses Gebot war Thema des ersten Videogottesdienstes für die Kinder im Bezirk Essen, der am Sonntag, dem 24. Januar 2021 aus der Gemeinde Altenessen übertragen wurde.
Regelmäßig finden im Bezirk Essen gemeindeübergreifende Kindergottesdienste ("KiGo") statt. Seit der Corona-Pandemie können sich die Kinder nicht mehr in einer Gemeinde treffen. Erstmals wurde daher jetzt ein KiGo als Videogottesdienst gefeiert. Wie die Präsenzveranstaltungen begann auch dieser KiGo mit einer anschaulichen Einführung in das Thema, bevor Bezirksältester Martin Hoyer einen kurzen Kindergottesdienst hielt.
Wenn Diebstahl erlaubt wäre...
Nach einem von Carmen Makowski gesprochenen Gebet stellte Rahel Wevelsiep das Freundebuch vor. In diesem Buch stellen sich die Kinder aus dem Bezirk Essen vor. Die erste Seite im Buch zeigt Jesus im Kreis der Kinder. "Jesus möchte euch alle zu Freunden haben, er hat euch alle lieb, und er kennt euch alle, egal, wo ihr seid." wandte sich die Lehrkraft an die Kinder. Wie im KiGo üblich, platzierte Rahel das Freundebuch auf dem Altar als Zeichen, dass alle Kinder dabei sind, wenn auch dieses Mal nicht persönlich in der Kirche.
Im Folgenden beleuchteten Carmen Makowski und Bezirksältester Hoyer das Thema des Gottesdienstes: "Du sollst nicht stehlen", unterstützt von kurzen Beiträgen der Lehrkräfte und anwesenden Amtsträger. So fuhr Bezirksevangelist Bernd Garstka mit dem Fahrrad in die Kirche, das in einem unbeobachteten Moment von Priester Dirk Makowski gestohlen wurde. Der "Dieb" kommentierte sein Tun mit der Aussage "Heute ist Stehlen erlaubt." Der Bezirksälteste stellte dazu die Frage, was es bedeuten würde, wenn Diebstahl erlaubt wäre. "Wir müssten beispielsweise - wie im Fall des gestohlenen Fahrrads - nach Hause laufen.", so eine seiner Antworten. Weiter erläuterte er, dass man nicht nur Gegenstände stehlen könne. Am Beispiel einer Kette führten Anja Steinwender und Elke Graf vor, dass man auch Gefühle wie Hoffnungen, Erwartungen und Freude stehlen kann. So verlor Anja die Freude an dem Erbstück, nachdem Elke ihr wiederholt gesagt hatte, wie häßlich sie die Kette finde...
Abschließend und von einem weiteren Vortrag unterstützt erläuterte Carmen Makowski, dass auch der Diebstahl von Kleinigkeiten große Auswirkungen haben könne, beispielsweise ein gestohlenes Geodreieck, das in der Mathearbeit fehlt. Sie fasste die Aussagen zusammen, indem sie auf die goldene Regel hinwies: "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu." (vgl. Matthäus 7,12).
Ich will nicht stehlen...
Auch der Kindergottesdienst hatte das siebte Gebot "Du sollst nicht stehlen" als Bibelwort zur Grundlage (2. Mose 20,15). Bezirksältester Hoyer bezog sich noch einmal auf das Beispiel von dem gestohlenen Fahrrad und wies auf die Auswirkungen des Diebstahls für den Bestohlenen hin. Er wandte sich besonders an die älteren Kinder: Auch im Internet sei Diebstahl möglich, beispielsweise durch das unberechtigte Downloaden von Musik oder Filmen. Er forderte die Kinder auf, sich vorzunehmen und zu versprechen, anderen nichts wegnehmen zu wollen. Damit würden sie sich an das Gebot Gottes halten. Sie würden die Sünde meiden und anderen kein Leid zufügen. Und sollte diese Sünde doch einmal passieren, dann werde Gott das Unrecht vergeben.
Nach der Sündenvergebung und dem Schlusssegen endete der Gottesdienst wie jeder KiGo mit dem "Happy Birthday" für die Geburtstagskinder - in der Kirche von der Orgel gespielt, aber zu Hause vielleicht von vielen Kindern gesungen.
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