Apostel Thorsten Zisowski feierte am Sonntag, dem 8. September 2019 den Gottesdienst in der Gemeinde Frintrop. Es war der letzte Gottesdienst an diesem Standort. Der Gemeindevorsteher, Priester Klaus-Peter Prengel, trat in den Ruhestand.
1933 ist das Gründungsjahr der Gemeinde Frintrop. Nach einer Unterbrechung in den 1950er Jahren und der Wiederaufnahme des Standortes 1960 fanden die Gottesdienste seit 1977 in dem Kirchengebäude in der Jagdstraße statt. Nun wurde dieses Gebäude durch Apostel Zisowski profaniert.
Gott ist da
In seiner Predigt ging der Apostel zunächst auf die besondere Situation für die Frintroper Gemeindemitglieder ein. "Jesus geht in deine Seele hinein und möchte bei dir bleiben.", so seine Worte an die Gemeinde. Dies gelte ortsunabhängig, auch wenn mit einem Gemeindestandort bestimmte Empfindungen verbunden seien. Er wünschte den Glaubensgeschwistern, dass sie die Veränderungen bewältigen und mit dem Wandel zurechtkommen können, auch wenn dies mühsam sein könne. Sein Rat: "Bleibe im Hause des Herrn und in der Abendmahlsgemeinschaft."
Der Frintroper Gemeindevorsteher, Priester Klaus-Peter Prengel, unterstrich dies in seinem Preditbeitrag, indem er der Gemeinde zurief: "Lasst uns gemeinsam das Glaubensziel erreichen, unabhängig davon, in welcher Gemeinde wir sind. Dann sind wir für immer zusammen." Er drückte seinen Dank für die Gemeinschaft aus, welche die Gemeinde erleben durfte.
Gottes Nähe im Abendmahl
Weiter ging Apostel Zisowski auf das Bibelwort aus 1. Korither 11,26 ein, das dem Gottesdienst zugrunde lag: "Denn sooft ihr von diesem Brot esst und von dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt." Apostel Paulus schrieb dies an die Gemeinde in Korinth, nachdem er beobachtet hatte, dass die Gemeinde das Abendmahl nicht mehr würdig feierte. Er ermahnte damit die Gemeinde, sich darauf zu besinnen, dass das Abendmahl ein Bekenntnis sei, und zu bedenken, was das Abendmahl bedeutet. Auch wir bekennen durch das Abendmahl das Leben Jesu - von seiner Geburt durch die Jungfrau Maria bis zu seinem sündlosen Tod und seiner Himmelfahrt. Möglich sei dieses Bekenntnis nur durch den Glauben, so Apostel Zisowski. Jesus feierte das Abendmahl mit seinen Jüngern, obwohl er wusste, dass ein Verräter am Tisch saß. Das Abendmahl könne bewirken, dass der Feind zum Freund wird. So riet der Apostel den Gottesdienstteilnehmern, auch bei Enttäuschungen den Weg weiterzugehen und Gott um Kraft und Hilfe zu bitten.
Bischof Manfred Bruns ging in seinem Predigtbeitrag auf die Lieder des Gemeindechors ein, in denen mehrfach Gottes Nähe zu uns Menschen besungen wurde. Das Bibelwort beschreibe den Kern eines Gottesdienstes: Im Heiligen Abendmahl ist Gott mitten unter uns.
Dank an Amtsträger und Gemeindemitglieder
Nachdem die Gemeinde das Heilige Abendmahl gefeiert hatte, drückte der Apostel zunächst seinen Dank für die sichtbare und unsichtbare Arbeit aus, die in der Gemeinde Frintrop in den vielen Jahren geleistet worden ist. Er wünschte den Glaubensgeschwistern, dass jeder in seiner neuen Gemeinde ankommt und sich dort wieder zu Hause fühlt. Anschließend bat er die Amtsträger der Gemeinde vor den Altar. Er richtete persönliche Worte an den Gemeindevorsteher, die Priester und Diakone und dankte ihnen für ihre Amtstätigkeit. Priester Prengel sowie Priester Kirschke und Diakon Großmann versetzte der Apostel in den Ruhestand.
Nach dem Verlesen der Kurzchronik der Gemeinde durch Priester Prengel entwidmete der Apostel das Kirchengebäude der Gemeinde Frintrop.
Bereits am Samstag vor dem letzten Gottesdienst war die Gemeinde Frintrop zu einem "offenen Singen" zusammengekommen. Der Gemeindechor sang rund eineinhalb Stunden, die Zuhörer stimmten mit ein. Im Anschluss an das Singen blieben die Teilnehmer noch für einige Zeit zusammen.
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