Ein Gottesdienst in der Neuapostolischen Kirche folgt – wie in anderen Kirchen auch – einer gewissen Liturgie.
In der Regel läuft so ein Gottesdienst Woche für Woche immer gleich ab. Es gibt aber auch Ausnahmen. Manche sprechen dann gerne von Highlights. Die Heilige Wassertaufe ist so ein „Highlight“. Denn - dieses Sakrament wird nicht jede Woche gespendet.
Am Sonntag, den 27. Januar 2013 allerdings war es in der Gemeinde Borbeck wieder einmal soweit: Getauft wurde die kleine Sophie Isabell. Auf den Armen ihrer Mutter und unter der schützenden Begleitung ihres Vaters wurde sie vor den Altar getragen, um dort das Sakrament zu empfangen. Doch was passiert da eigentlich? Priester Schubert, der durch den Gottesdienst führte, gab die Antwort in der Ansprache zur Taufhandlung: „Die Heilige Wassertaufe ist die erste und grundlegende Gnadenmitteilung Gottes an den Menschen. Sie ist Abwaschung der Erbsünde und Aufnahme in die Gemeinschaft derer, die an Jesus Christus glauben und ihn als ihren Herrn bekennen. Gott öffnet dem Menschen den Weg zum Heil in Christus.“
Priester Schubert knüpfte damit an das Leitwort des Gottesdienstes an, das in Matthäus 9, Vers 2 zu finden ist. Dort ist die Rede vom Heilswirken Jesus, als er einem Gelähmten die Sünden vergab und ihn damit von seiner Krankheit heilte. Dazu muss man wissen, dass Krankheit und Sünde im antiken Judentum häufig im Zusammenhang gesehen wurden. Auch heute können wir Gottes Heilswirken erleben. In der Gnade der Gotteskindschaft. In der Barmherzigkeit Gottes. In der Vergebung der Sünden. Der Täufling bzw. seine Eltern geloben, die Sünde zu meiden und sein Leben in der Nachfolge Christi zu führen. Dass das nicht einfach wird, erleben wir tagtäglich. Aber es ist machbar, wenn unsere Seele stille in Gott ist und ihn an uns arbeiten lässt.
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