Die Gemeinde Überruhr ist Platzschenker für das Projekt `Gießkannenhelden` und auch in Altenessen wird nachhaltig mit dem Regenwasser umgegangen.
Damit die Straßenbäume in den trockenen Monaten nicht leiden müssen, unterstützt die Gemeinde Überruhr ehrenamtliche Gießkannenhelden.
Die Idee ist so simpel und dennoch so gut: Regenwasser wird gesammelt und von engagierten Mitmenschen den Bäumen im öffentlichen Verkehrsraum zugeführt. Denn gerade in den heißen und regenarmen Monaten leiden die Straßenbäume besonders.
1.000 Liter Tank
Das Kirchengebäude der Gemeinde Überruhr steht präsent an der Ecke Überruhrstraße und Klapperstraße. Dort ist ein großer Auffangbehälter für das Regenwasser installiert worden, welches sonst vom Dach in die Kanalisation abgeführt wird. In den trockenen Monaten kommt dieses Wasser dann hauptsächlich den Bäumen auf der Klapperstraße zugute.
Gießkannenheld:in werden!
Wer kümmert sich um die Straßenbäume, wer bewässert sie mit dem aufgefangenen Regenwasser? Das sind die Gießkannenhelden. Das sind engagierte Mitmenschen, die sich dem Projekt „Gießkannenheld:innen“ der Ehrenamt Agentur Essen e.V. angeschlossen haben.
Bedrohte Stadtbäume
Wir alle brauchen unsere Stadtbäume! Denn ein vitaler, widerstandsfähiger Stadtbaumbestand hat zentrale Funktionen bei der Minderung von Klimafolgen und der Sicherung der Lebensqualität und Gesundheit aller Menschen. Bäume spenden Schatten für Straßen und Gebäude, kühlen die Luft, filtern Luftschadstoffe und binden das problematische CO2. Große Bäume sind stille Helfer. Sie transportieren täglich mehrere hundert Liter Wasser von den Wurzeln in die Blätter und geben dieses überwiegend an die Umgebung ab. Ein erheblicher Anteil der Bäume weisen massive Trockenschäden und eine vorschnelle Vergreisung auf. Dieser Anteil ist vom Absterben oder einer Fällung aus Gründen der Verkehrssicherheit bedroht.
Gemeinde hilft gern
Klar, dass sich alle Überuhrer Gemeindemitglieder freuen, dass ihr Kirchengebäude sich für so eine Maßnahme eignet. Denn sie als Christen stehen ja auch in der Verantwortung, die von Gott anvertraute Schöpfung zu erhalten und zu pflegen. Und so fällt auch bestimmt der ein oder andere Liter aufgefangenes Regenwasser auf die Blumen im Kirchengarten.
Mehr Informationen
Weitere Infos zum Projekt, der Ehrenamt Agentur, zum richtigen Bewässern der Straßenbäume und der Möglichkeit Gießkannenheld:innen zu werden, sind auf dieser Internetseite zu finden: https://www.ehrenamtessen.de/portfolio-items/giesskannenheldinnen/
Kirche erhält Wasser:zeichen
Essen/Ruhrgebiet. An acht Kirchengebäuden im Ruhrgebiet läuft das Regenwasser nicht mehr in die Kanalisation, sondern bleibt dem direkten Umfeld erhalten. Die Emschergenossenschaft verlieh der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland für ihr nachhaltiges Engagement erneut das Wasser.Zeichen.
Auf den ersten Blick sieht der Parkplatz der Neuapostolischen Kirche im Essener Stadtteil Altenessen aus wie immer: Eine asphaltierte, versiegelte Fläche ohne Versickerungsmöglichkeit für das Regenwasser. Doch hier hat sich im Jahr 2020 im Rahmen von Gebäudesanierungsmaßnahmen etwas verändert: Der Parkplatz wurde im gebäudenahen Bereich aufgebaggert und im Untergrund eine sogenannte Rigole mit vorgelagerten Filtersystemen verbaut. Der unterirdische Pufferspeicher aus mit Vlies ummantelten Kies nimmt Niederschlagswasser auf, das dann nach und nach versickert.
Der Vorteil: Das wertvolle Regenwasser bleibt den Pflanzen im Umfeld der Kirche erhalten und fließt mitten in der Stadt mit ihren vielen versiegelten Flächen dem Grundwasser zu. Zudem werden die Kläranlagen und Kanalisationsnetze entlastet.
Die Idee hinter dem Projekt nennt sich „Schwammstadt“. Künftig soll möglichst viel Regenwasser durch Grünflächen, Mulden und Rigolen oder temporäre Überflutungsflächen vor Ort zurückgehalten und genutzt werden. Dies fördert Bewässerung und Kühlung, aber auch den Schutz vor Starkregen – denn durch den Rückhalt des Niederschlagswassers werden Entwässerungssysteme und Gewässer entlastet.
Umweltschutz und Kostenersparnis
Rund 1.200 Quadratmeter Flächen sind am Gebäude der Neuapostolischen Kirchengemeinde Altenessen (Bezirk Essen) abgekoppelt worden. Die Kosten des Umbaus lagen bei rund 115.000 Euro. Die Emschergenossenschaft förderte die Maßnahme aus Landesmitteln mit etwa 21.000 Euro.
Neben dem praktizierten Umweltschutz hat der Umbau den Vorteil, dass für Regenwasser, das nicht im Abfluss landet, auch keine Abwassergebühren bezahlt werden müssen. In den letzten Jahren hat die Bauabteilung der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland daher geprüft, an welchen Standorten sich die Investitionen für die Abkopplung innerhalb von 10-15 Jahren durch die eingesparten Gebühren amortisieren. Dabei wurde sie von Dr. Helmut Grüning beraten, Professor für Wasserversorgung und Entwässerungstechnik.
Als Pilotprojekt wurde 2013 die Kirche Castrop-Rauxel-Nord ausgewählt und trägt seitdem als erstes Kirchengebäude das Wasser.Zeichen. Hier wurden damals oberirdische Versickerungsanlagen angelegt. Weitere Umbauten gab es unter anderem in Dortmund-Hombruch, Herne-Mitte, Gelsenkirchen-Mitte, Recklinghausen sowie Recklinghausen-Nord.
Insgesamt investierte die Kirche rund 345.000 Euro in acht Maßnahmen. Darin enthalten sind die Fördermittel der Emschergenossenschaft in Höhe von 75.500 Euro.
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